2007/07/30

Vom Bleistift mit Radiergummi zu Bulgarien. Von Bulgarien zum Rehschnitzel mit Preiselbeersauce.

Also, diese Bleistifte mit Radiergummi oben. Die sind schon eine tolle Sache. Wer ist eigentlich auf diese Idee gekommen? Ich weiß nicht wer, aber der kriegt sicherlich jede. Beim ersten Nachdenken müsste man ja zum Schluss kommen, dass sowas nur einem Deutschen einfallen kann, damit er noch effizienter arbeiten kann und noch schneller zum Feierabend-Fohrenburger kommt. Trugschluss. Jeder, der einmal mit diesem Radiergummi tatsächlich radieren wollte, weiß, das geht nicht. Das Ergebnis ist mehr Dreck als vorher, aber auch nicht soviel Dreck, um das Geschriebene unlesbar zu machen, also wirklich nutzlos. Beim ersten Nachdenken.

Der eigentliche Sinn des Radiergummis liegt nämlich woanders. Wir werden vom AKH mit diesen Dingern beliefert. Und bereits am ersten Tag, wo wir dann statt den vorherigen Roten diese Gelben mit dem Freudenknubbel oben bekommen haben, wars mit mir geschehen. Es begann damit, das ich auch eine überflüssige Heftklammer am Schreibtisch liegen hatte. Das kommt häufiger vor, es kennen wohl einige das, was passiert, wenn man Zetteln zusammen heften möchte, dies aber mit sovielen macht, dass die arme Klammermaschine einfach überfordert ist. Nach minutenlangem Einsatz sämtlicher Fingernägel hat man diese nunmehr verkrüppelte Heftklammer draußen und bohrt sie in den Radiergummi, der ja eh nicht radiert, hinein, um dem urmännlichen Trieb zu folgen ein Loch zu bohren. Mit einem ists aber nicht genug, mehere Folgen die schließlich zu einem großen Loch verschmelzen und irgendwann ist der Bleinachbar abgetragen. Ich muss mir unbedingt ein paar neue bestellen.

Zurück zur Frage, wer diesen Bleistift erfunden hat, der dem Schreibzeug Gottes nicht unähnlich sein kann. Nach dem Bulgarienurlaub bin ich der Meinung: das kann nur ein Bulgare gewesen sein! Dazu muss man wissen, dass die Bulgaren den Kommunismus teilweise dadurch überwinden, eine Überfülle von Auswahlmöglichkeiten zu schaffen, also z.B. einen Radiergummistift. Da der Kommunismus aber noch nicht lange genug her ist, funktioniert keine dieser Auswahlmöglichkeiten richtig. So funktioniert der Radiergummi nicht, und der Stift wird ungenützt weggehauen, wenn dort wo der Freudenknubbel war nur noch ein gähnendes Loch ist.

Dieses Verhaltensmuster haben wir vor allem auf den Speisekarten festgestellt. Es gibt kein Resturant in ganz Bulgarien, wo man weniger als einhundert Hauptspeisen zur Auswahl hat. Und der Küchenchef, den man gottlob nicht zu Gesicht kriegt, schon gar nicht bem Arbeiten, wird die ja wohl nicht alle frisch zubereiten. Da schätz ich doch Restaurants wie die Thayabrücke in Hardegg. Nur zwanzig Meter von der tschechischen Grenze entfernt (in Tschechien ist die Speisekartenpolitik nicht viel anders) findet man dort vielleicht zehn Hauptspeisen. Alle rund um Fleisch aufgebaut. Schnitzel, Cordon Bleu, oder vom Reh. Und alles wird mit Preiselbeersauce serviert. Also, wenn Gott, nachdem er neue Gattungen mit seinem bulgarischen Entertainment-Center Bleistift intelligent designt hat, Essen geht, isst er sicherlich ein Rehschnitzel mit Preiselbeersauce. Man glaubt ja zuerst, das würde nicht zusammen passen. Irrtum. Wie Hobbyköche wissen, liegt das Geheimnis eines guten Essens im kompletten Geschmackserlebnis. Während Fleisch, und ein Rehschnitzel macht da keine Ausnahme, in der Geschmack-vs-Zeit Kurve flach beginnt aber lange wirkt, ist die Preiselbeersauce am Anfang sehr präsent und lässt dann schnell nach damit das Fleisch die Bühne für sich hat. Große Küche.

4 Kommentare:

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